Bewertungsmodell zur experimentellen Performanz (Physik)Studierender

Bewertungsmodell zur experimentellen Performanz (Physik)Studierender

Bauer, Anna, Reinhold, Peter & Sacher, Marc

Beitrag auf der GDCP-Jahrestagung 2019

Laborpraktika naturwissenschaftlicher Studiengänge zielen darauf ab, dass Studierende die wissenschaftliche Erkenntnismethodik, insbesondere das Experimentieren, erlernen. Allerdings liegen nur wenige Erkenntnisse dazu vor, welche experimentellen Fähigkeiten und Fertigkeiten Physikstudierende entwickeln.

Im Fokus steht die Analyse der Tiefenstruktur der Performanz von Studierenden beim Experimentieren, um daraus Rückschlüsse auf die zugrundeliegenden Dispositionen ziehen zu können. Ziel ist die Beschreibungen von Handlungsmustern zu generieren und qualitative Unterschiede erfassbar zu machen. Die Handlungsmuster werden mit Hilfe komparativer Fallstudien auf Basis standardisierter videografierter Experimentiersituationen konstruiert und mit Stimulated-Recall-Interviews validiert. Die Handlungsmuster werden mit der typenbildenden Inhaltsanalyse analysiert und basierend auf der Analyse wird ein Bewertungsmodell entwickelt, das mit einem Expertenrating abgesichert werden sollen.

Im Vortrag werden die theoretischen Grundlagen, das methodische Vorgehen und erste Ergebnisse berichtet.

Referenz:

Bauer, Anna, Reinhold, Peter & Sacher, Marc (2020). Bewertungsmodell zur experimentellen Performanz (Physik)Studierender . In: S. Habig (Hrsg.), Naturwissenschaftliche Kompetenzen in der Gesellschaft von morgen. Gesellschaft für Didaktik der Chemie und Physik, Jahrestagung in Wien 2019. (S. 106). Universität Duisburg-Essen

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Naturwissenschaftliche Kompetenzen und Inklusion – Inklusion durch Kompetenzorientierung?

Naturwissenschaftliche Kompetenzen und Inklusion – Inklusion durch Kompetenzorientierung?

Abels, Simone

Beitrag auf der GDCP-Jahrestagung 2019

In der Gesellschaft von morgen ist naturwissenschaftlicher Unterricht, der allen Schüler*innen unter Wertschätzung ihrer individuellen Voraussetzungen eine naturwissenschaftliche Grundbildung und Partizipation an fachspezifischen Lehr-Lernprozessen ermöglicht und damit in einem weiten Sinne inklusiv ist, wohl nach wie vor keine Selbstverständlichkeit. Wahrscheinlicher bleibt dagegen eine Orientierung an einem engen Inklusionsbegriff, also die Fokussierung auf einzelne Differenzlinien wie Behinderung oder Migration, mit einem Unterricht, der speziell für diese Schüler*innen differenzierte Lernangebote bietet. Die Differenzierung erfolgt dabei u.a. nach Kompetenzstufenmodellen, wobei das Festlegen eines Mindeststandard immer Exklusion bedingen wird. Hier ist auch fachdidaktische Forschung gefragt, um naturwissenschaftliche Grundbildung für alle Menschen tatsächlich in Schulen zu ermöglichen und die Orientierung an einem weiten Inklusionsbegriff wahrscheinlicher zu machen. Kompetenzorientierte Lernaufgaben könnten sich als zentral für die Förderung aller Schüler*innen erweisen, wenn durch eine Aufgabenstellung unterschiedliche Anforderungsniveaus adressiert werden ohne stigmatisierende Zuordnungen. Die Aufgaben erfordern dann eine Balance aus Strukturierung und Offenheit, um Partizipation und Selbstbestimmung zu ermöglichen. Mittlerweile gibt es einige naturwissenschaftsdidaktische Projekte, die versuchen sich einem weiten Verständnis von Inklusion zu nähern, sei es z.B. über adaptive Lehr-Lernformate wie Forschendes Lernen, Unterrichtsgestaltungen nach dem Universal Design for Learning oder Lernstrukturgittern, ggf. unterstützt durch digitale Medien. Diesen Ansätzen gemeinsam ist ihre Orientierung an den Kompetenzbereichen der KMK, jedoch unter der Frage, ob dann noch an einem „Gemeinsamen Gegenstand“ (Feuser) gelernt wird. Mit zunehmendem Fachanspruch und der Zuspitzung fachspezifischer Konzepte in höheren Schulstufen scheint das Exklusionsrisiko für mehr und mehr Schüler*innen zu steigen und die Herausforderung für Lehrkräfte, fachliches Lernen und inklusive Pädagogik zu vereinen, unermesslich zu werden. Für Lehrkräfte könnte ein Ausweg darin bestehen, die Orientierung an prozessbezogenen Kompetenzen zu stärken. Welche Rolle spielt dann im inklusiven Naturwissenschaftsunterricht noch das Fachliche? Im Vortrag wird der Stand der Forschung, Desiderata sowie Dilemmata aufgezeigt und diskutiert, wie fachdidaktische Forschungsprojekte und Netzwerke produktiv unterstützen können, Fachansprüche und Ansprüche der inklusiven Pädagogik zu vereinen.

Referenz:

Abels, Simone (2020). Naturwissenschaftliche Kompetenzen und Inklusion – Inklusion durch Kompetenzorientierung?
. In: S. Habig (Hrsg.), Naturwissenschaftliche Kompetenzen in der Gesellschaft von morgen. Gesellschaft für Didaktik der Chemie und Physik, Jahrestagung in Wien 2019. (S. 20). Universität Duisburg-Essen

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