Das NoS-Potenzial fachlicher Kontroversen und dessen Nutzung

Das NoS-Potenzial fachlicher Kontroversen und dessen Nutzung

Heine, Erik & Pospiech, Gesche

Beitrag auf der GDCP-Jahrestagung 2020

Damit (Physik)Unterricht lernwirksam gestaltet ist, muss er nach Oser et al. die am Lehrziel orientierte Abfolge aus Handlungskettenschritten in der Tiefenstruktur umsetzen. Diese Grundannahme konnte für das Basismodell Konzeptbildung teilweise belegt werden. Die osersche Theorie ist vielerorts zwar Teil der physikdidaktischen Ausbildung, bisher wurde aber kaum untersucht, wie Lehramtsstudierende diese in Unterrichtsplanungen umsetzen und welchen Einfluss das Praxissemester auf die Tiefenstruktur ihrer Planungen hat.

Grundlage dieser Studie bilden 126 studentische Unterrichtsplanungen (Pre-Post Praxissemester) aus dem ProfileP+-Projekt. Für die Analyse wurde ein Kategoriensystem theoriebasiert abgeleitet, das die Qualität der Handlungskettenschritte valide einstufen kann. Die Auswertung zeigt, dass die Planungen Mängel aufweisen, wie sie sich z.T. auch im Unterricht praktizierender Lehrkräfte zeigen. Im Vortrag wird dargestellt, inwiefern sich dieses Verhalten über das Praxissemester verändert und welche Herausforderungen sich daraus für universitäre Fachdidaktik ergeben.

Referenz:

Heine, Erik & Pospiech, Gesche (2021). Das NoS-Potenzial fachlicher Kontroversen und dessen Nutzung. In: S. Habig (Hrsg.), Naturwissenschaftlicher Unterricht und Lehrerbildung im Umbruch?. Gesellschaft für Didaktik der Chemie und Physik, Online Jahrestagung 2020. (S. 254). Universität Duisburg-Essen

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Können wir SchülerInnen gegen Klimawandel-Desinformationen impfen?

Können wir SchülerInnen gegen Klimawandel-Desinformationen impfen?

Schubatzky, Thomas & Haagen-Schützenhöfer, Claudia

Beitrag auf der GDCP-Jahrestagung 2020

Fachliche Kontroversen gehören zum Wesen der Naturwissenschaften und sind untrennbar mit dem Prozess der Erkenntnisgewinnung verbunden. Dadurch ergibt sich ein besonderes Potential im Bereich von Nature of Science (NoS) für den Physikunterricht.

Inwieweit Physiklehrkräfte bzw. Physiklehramtsstudierende diesen Bildungswert wissenschaftlicher Kontroversen für NoS im Unterricht realisieren können, wurde in einer Laborstudie untersucht. Nachdem die Befragten kontroverse Fachpositionen zum Begriff der relativistischen Masse kennenlernten, wurde mit verschiedenen Textvignetten erfasst, wie sie in Schulsituationen auf diese Kontroverse reagieren würden. Die schriftlichen Antworten wurden durch eine qualitative Inhaltsanalyse ausgewertet, um zu untersuchen, welche NoS-Aspekte im Unterrichtskontext thematisiert werden.

Die Ergebnisse zeigen auf, in welchem Umfang und mit welcher Bedeutung aus Sicht der Befragten NoS-Aspekte wie die Vorläufigkeit und Entwicklung wissenschaftlichen Wissens durch die Auseinandersetzung mit fachlichen Kontroversen im Physikunterricht vermittelt werden könnten.

Referenz:

Schubatzky, Thomas & Haagen-Schützenhöfer, Claudia (2021). Können wir SchülerInnen gegen Klimawandel-Desinformationen impfen?. In: S. Habig (Hrsg.), Naturwissenschaftlicher Unterricht und Lehrerbildung im Umbruch?. Gesellschaft für Didaktik der Chemie und Physik, Online Jahrestagung 2020. (S. 250). Universität Duisburg-Essen

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Physik ist Mathe mit Technik? – Typologien aus einer Interviewstudie

Physik ist Mathe mit Technik? – Typologien aus einer Interviewstudie

Bub, Frederik & Rabe, Thorid

Beitrag auf der GDCP-Jahrestagung 2020

„Fake News“ oder Desinformationen sind in der sogenannten „post-truth“ Ära zunehmend verbreitet. „Post-truth“ meint, dass die Öffentlichkeit zunehmend falsche Anschuldigungen oder die völlige Ablehnung von Fakten toleriert. Daher ist es von besonderer Bedeutung wie SchülerInnen lernen können wissenschaftlich begründete Behauptungen von Desinformationen im Internet zu unterscheiden. Einen vielversprechenden Ansatz stellt dabei die Inokulationstheorie dar. Die Idee ist, dass Personen wie gegen einen Virus auch gegen gezielte Desinformationen „geimpft“ werden können. Im Vortrag wird eine experimentelle Onlinestudie (N = 1066) mit SchülerInnen (14 bis 19 Jahre) vorgestellt. Anhand fünf unterschiedlicher Interventionsgruppen wurden Effekte einer sogenannten „Einstellungsimpfung“ zum wissenschaftlichen Konsens in Bezug auf den Klimawandel untersucht. Die Ergebnisse zeigen, dass gezielte Desinformation den von Jugendlichen wahrgenommenen wissenschaftlichen Konsens negativ beinträchtigen kann, während eine Inokulation vor diesem Einfluss schützt.

Referenz:

Bub, Frederik & Rabe, Thorid (2021). Physik ist Mathe mit Technik? – Typologien aus einer Interviewstudie. In: S. Habig (Hrsg.), Naturwissenschaftlicher Unterricht und Lehrerbildung im Umbruch?. Gesellschaft für Didaktik der Chemie und Physik, Online Jahrestagung 2020. (S. 246). Universität Duisburg-Essen

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Transfer fachdidaktischer Innovation in die Schulpraxis

Transfer fachdidaktischer Innovation in die Schulpraxis

Breuer, Judith, Vogelsang, Christoph & Reinhold, Peter

Beitrag auf der GDCP-Jahrestagung 2020

„Physik hat eigentlich für die nix mit Moral zu tun. Für die ist Physik, ja Mathe mit Technik im Prinzip.“ So fasst eine Physik-Lehrkraft die Position seiner Schüler*innen knapp zusammen. Die Verflechtungen zwischen Physik und Technik sind durchaus komplex(er) und unsere Vorstellung davon gesellschaftlich (mit)geprägt und teilweise habitualisiert. Im Rahmen einer Interviewstudie wurden Physik- und Techniklehrkräfte zu diesem Verhältnis zwischen Physik und Technik und der Rolle von Verantwortung in diesen Feldern befragt. Mit Hilfe der Dokumentarischen Methode wurden deren Orientierungsrahmen, welche als implizite Wissensbestände Handeln und Denken strukturieren, rekonstruiert und mehrdimensionale Typologien abgeleitet. Im Vortrag werden Herausforderungen und Chancen der Anwendung der Dokumentarischen Methode auf fachdidaktische Fragestellungen am Beispiel des gegebenen Forschungsprojektes diskutiert. Für die aus den Interviews rekonstruierten Typologien wird eine fachdidaktisch fundierte Gegenstandstheorie des Orientierungsrahmens vorgeschlagen.

Referenz:

Breuer, Judith, Vogelsang, Christoph & Reinhold, Peter (2021). Transfer fachdidaktischer Innovation in die Schulpraxis. In: S. Habig (Hrsg.), Naturwissenschaftlicher Unterricht und Lehrerbildung im Umbruch?. Gesellschaft für Didaktik der Chemie und Physik, Online Jahrestagung 2020. (S. 242). Universität Duisburg-Essen

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Gute Reflexion Gute Unterrichtsqualität?

Gute Reflexion Gute Unterrichtsqualität?

Szogs, Michael, Große, André & Korneck, Friederike

Beitrag auf der GDCP-Jahrestagung 2020

Im Rahmen des Projekts Open MINT Labs werden virtuelle Labore zur Vor- und Nachbereitung einer Freiland-Experimentiereinheit zum Thema „Gewässeranalytik“ für Schüler*innen der Sekundarstufe II entwickelt. Ziel des Projekts ist es unter anderem, aufzuzeigen, wie die virtuellen Labore als digitale Innovation in den schulischen Unterricht transferiert werden können. Zur Ermittlung der Gelingensbedingungen für einen Transfer wurde ein hypothesenbasiertes Modell postuliert, das bekannte Implementationshürden (Jäger, 2004; Gräsel, 2010) abbildet. Zur empirischen Prüfung dieser Hürden wurden Daten von Schüler*innen- und Lehrer*innen erhoben und ausgewertet. Seitens der Lehrpersonen wurden transferbegünstigende persönliche sowie organisatorische Bedingungsfaktoren der Schulstruktur mittels Onlinefragebögen ermittelt und durch strukturierte Interviews validiert. Die Interaktion der Schüler*innen mit der Lernumgebung wurde durch Logfiles und Online-Fragebögen mit dem Fokus auf der Genese der Konstrukte Flow, aktuelle Motivation, cognitive load und Usability zu mehreren Testzeitpunkten erfasst.

Referenz:

Szogs, Michael, Große, André & Korneck, Friederike (2021). Gute Reflexion Gute Unterrichtsqualität?. In: S. Habig (Hrsg.), Naturwissenschaftlicher Unterricht und Lehrerbildung im Umbruch?. Gesellschaft für Didaktik der Chemie und Physik, Online Jahrestagung 2020. (S. 234). Universität Duisburg-Essen

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Beurteilung von Unterrichtsqualität im Referendariat

Beurteilung von Unterrichtsqualität im Referendariat

Heinitz, Benjamin & Nehring, Andreas

Beitrag auf der GDCP-Jahrestagung 2020

Das Unterrichten und Reflektieren sind zwei der zentralsten Handlungsbereiche von Lehrpersonen und bedingen wesentlich das Erreichen eines positiven Outcomes bei den Schüler*innen. Dieser Beitrag untersucht, wie die Fähigkeit zum Unterrichten und die Reflexivität von Physiklehrpersonen in realen Handlungssituationen zusammenhängen, um Gelingensbedingungen zu identifizieren, wie beide gefördert werden können.

Hierzu wird das Unterrichten und Reflektieren von 50 angehenden Physiklehrkräften in einer Microteaching-Lehrveranstaltung videografiert. Zur Analyse des Unterrichtshandelns wird dieses nach den Basisdimensionen von Unterrichtsqualität geratet – in einer an Fach und Setting adaptierten Version. Zur Beschreibung der Reflexionen werden diese hinsichtlich des Reflexionsinhaltes, der Reflexionsart, Begründungen und Perspektivwechsel kodiert.

Es zeigt sich, dass Lehrpersonen mit einer als hoch eingeschätzten Unterrichtsqualität eine größere Bereitschaft zur und höhere Güte in der Reflexion aufweisen. Inwiefern man eine „gute“ Reflexion erfassen kann, ist zu diskutieren.

Referenz:

Heinitz, Benjamin & Nehring, Andreas (2021). Beurteilung von Unterrichtsqualität im Referendariat. In: S. Habig (Hrsg.), Naturwissenschaftlicher Unterricht und Lehrerbildung im Umbruch?. Gesellschaft für Didaktik der Chemie und Physik, Online Jahrestagung 2020. (S. 230). Universität Duisburg-Essen

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Zusammenhänge zwischen Reflexionskompetenz und professioneller Handlungskompetenz

Zusammenhänge zwischen Reflexionskompetenz und professioneller Handlungskompetenz

Mientus, Lukas, Wulff, Peter, Nowak, Anna & Borowski, Andreas

Beitrag auf der GDCP-Jahrestagung 2020

Der Beurteilung und Benotung von Unterricht durch Fach- oder SeminarleiterInnen kommt eine zentrale Bedeutung für die Ausbildung angehender Lehrkräfte im Referendariat zu. Dennoch bestehen kaum forschungsbasierte Kenntnisse darüber wie und wie homogen Unterrichtsqualität durch diese Akteure der LehrerInnenbildung beurteilt wird. Dieser Beitrag beleuchtet die Qualitätskriterien, die bei der Beurteilung von Unterrichtsqualität einer konkreten Chemiestunde angelegt werden und stellt eine Verbindung zwischen den Qualitätskriterien und der Benotung dar, die für das zweite Staatsexamen gegeben würde. Dazu wurden 17 Fach- oder SeminarleiterInnen anhand eines Unterrichtsentwurfs und einer Unterrichtsaufzeichnung leitfadengestützt interviewt und zur Bewertung der Stunde unter Examensbedingungen aufgefordert. Die Daten wurden mittels skalierender qualitativer Inhaltsanalyse ausgewertet. Der Vortrag präsentiert die Verteilung der Noten, die angelegten Unterrichtsqualitätskriterien und geht auf die Verknüpfungen zwischen Kriterien und Benotung ein.

Referenz:

Mientus, Lukas, Wulff, Peter, Nowak, Anna & Borowski, Andreas (2021). Zusammenhänge zwischen Reflexionskompetenz und professioneller Handlungskompetenz. In: S. Habig (Hrsg.), Naturwissenschaftlicher Unterricht und Lehrerbildung im Umbruch?. Gesellschaft für Didaktik der Chemie und Physik, Online Jahrestagung 2020. (S. 226). Universität Duisburg-Essen

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Symposium – Reflexion naturwissenschaftsdidaktischer Unterrichtsqualität

Symposium – Reflexion naturwissenschaftsdidaktischer Unterrichtsqualität

Nehring, Andreas, Heinitz, Benjamin, Szogs, Michael & Korneck, Friederike

Beitrag auf der GDCP-Jahrestagung 2020

Professionelles Handeln wird für angehende Physiklehrkräfte häufig mit deren Reflexionskompetenz in Zusammenhang gebracht. So soll Reflexionskompetenz dabei helfen schulpraktische Erfahrungen mit Aspekten des Professionswissens zu verbinden. Genaue Zusammenhänge der Reflexionskompetenz mit motivationalen sowie kognitiven Aspekten der professionellen Handlungskompetenz sind aber bislang wenig klar.

In der vorliegenden Studie wurden deshalb unter Verwendung einer Online-Vignette die obigen Zusammenhänge bei N=47 angehenden Physiklehrkräften der ersten und zweiten Ausbildungsphase untersucht. Zur Messung der Reflexionskompetenz wurden ein Reflexionsmodell und ein Kodiermanual validiert, die zur Kodierung offener Reflexionstexte verwendet wurden. Erste Analysen legen nahe, dass Reflexionskompetenz in Breite und Tiefe erfasst werden kann und insbesondere Zusammenhänge mit dem situationsspezifischen Fachwissen vorliegen. Im Vortrag werden Ergebnisse der Online-Vignette vorgestellt und Implikationen zum Zusammenhang von Reflexionskompetenz und professioneller Handlungskompetenz abgeleitet.

Referenz:

Nehring, Andreas, Heinitz, Benjamin, Szogs, Michael & Korneck, Friederike (2021). Symposium – Reflexion naturwissenschaftsdidaktischer Unterrichtsqualität. In: S. Habig (Hrsg.), Naturwissenschaftlicher Unterricht und Lehrerbildung im Umbruch?. Gesellschaft für Didaktik der Chemie und Physik, Online Jahrestagung 2020. (S. 224). Universität Duisburg-Essen

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Möglichkeiten zur Online-Selbsteinschätzung im Physikstudium

Möglichkeiten zur Online-Selbsteinschätzung im Physikstudium

Goertz, Simon & Heinke, Heidrun

Beitrag auf der GDCP-Jahrestagung 2020

Referenz:

Goertz, Simon & Heinke, Heidrun (2021). Möglichkeiten zur Online-Selbsteinschätzung im Physikstudium. In: S. Habig (Hrsg.), Naturwissenschaftlicher Unterricht und Lehrerbildung im Umbruch?. Gesellschaft für Didaktik der Chemie und Physik, Online Jahrestagung 2020. (S. 220). Universität Duisburg-Essen

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Mechanistisches Denken anleiten – geht das?

Mechanistisches Denken anleiten – geht das?

Kranz, David & Graulich, Nicole

Beitrag auf der GDCP-Jahrestagung 2020

In der Organischen Chemie (OC) sind zwar die Herausforderungen, denen Studierende beim Umgang mit Reaktionsmechanismen begegnen, breit erforscht, allerdings ist nur wenig über die Herangehensweise von Dozierenden bekannt. Um zu untersuchen, wie Hochschuldozierende kognitive Ressourcen beim Erklären für Studierende verwenden, wurden die Begründungen von zehn OC-Dozierenden beim Lösen von Fallvergleichsaufgaben analysiert. Dabei beantworteten sie die Fragestellungen in zwei unterschiedlichen Szenarien – sogenannten „Frames“. Im ersten Frame wurden die Dozierenden gebeten die Problemstellungen mental zu lösen und ihren Lösungsansatz anschließend retrospektiv darzulegen. Im zweiten Frame erklärten die Dozierenden ihren Lösungsansatz fiktiven Studierenden eines OC-1 Kurses.

Die Ergebnisse zeigen Unterschiede in den mechanistischen Begründungen und deren Veränderungen zwischen den Frames. Dies wird mit den in der Literatur beschriebenen Schwierigkeiten von Studierenden verglichen und Implikationen für die Lehre abgeleitet.

Referenz:

Kranz, David & Graulich, Nicole (2021). Mechanistisches Denken anleiten – geht das?. In: S. Habig (Hrsg.), Naturwissenschaftlicher Unterricht und Lehrerbildung im Umbruch?. Gesellschaft für Didaktik der Chemie und Physik, Online Jahrestagung 2020. (S. 212). Universität Duisburg-Essen

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