Zur Rolle des Faches Physik beim Lehren und Lernen von Physik

Zur Rolle des Faches Physik beim Lehren und Lernen von Physik

Duit, Reinders

Beitrag auf der GDCP-Jahrestagung 2015

Anfang der 1970er Jahre besuchten Walter Westphal (damals Leiter der Abteilung Didaktik der Physik des IPN) und ich eine Tagung der Fachleiter für Physik an Gymnasien. Wir diskutierten, in welcher Rolle sich Physiklehrer sehen bzw. sehen sollten: vorwiegend als Lehrer oder als Physiker – pointiert: Lehrer mit Index Physiker (LehrerPhysiker) versus Physiker mit Index Lehrer (PhysikerLehrer). Allein diese Unterscheidung zu machen, wurde empört zurückgewiesen. Erfahrungen in den BiQua Projekten und dem Projekt Physik im Kontext zeigen, dass sich die Zeiten deutlich gewandelt haben. Die meisten Lehrkräfte sehen sich heute in aller Regel in beiden Rollen – allerdings mit unterschiedlichen Schwerpunkten. Auf der Basis des Modells der Didaktischen Rekonstruktion sowie der internationalen Diskussion zu Shulman’s PCK (Pedagogical Content Knowledge) wird die Rolle des Faches in der Fachdidaktik unter die Lupe genommen. Das Modell der Didaktischen Rekonstruktion, das im deutschen Sprachraum ein wichtiger Standard geworden ist, spielt dabei eine wichtige Rolle. Um die Bedeutung des Faches für die Physikdidaktik prägnant herausarbeiten zu können, werden Fachdidaktiken herangezogen, bei denen es ein klares Referenzfach nicht gibt, wie zum Beispiel bei Technikdidaktik oder Religionsdidaktik.
Im Vortrag wird eine Übersicht über die jüngere Entwicklung gegeben. Dabei wird Wert darauf gelegt, dass sprachliche Heterogenität ihre Ursache nicht allein in migrationsbedingten Voraussetzungen hat, sondern sich als Herausforderung – gerade für die naturwissenschaftlichen Fachdidaktiken – über die gesamte Breite der Schülerschaft stellt.

Referenz:

Duit, Reinders (2016). Zur Rolle des Faches Physik beim Lehren und Lernen von Physik. In: C. Maurer (Hrsg.), Authentizität und Lernen – das Fach in der Fachdidaktik. Gesellschaft für Didaktik der Chemie und Physik, Jahrestagung in Berlin 2015. (S. 4). Universität Regensburg

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