Einsatz von Video-Vignetten zur Förderung der Diagnosekompetenz
Krumphals, Ingrid & Haagen-Schützenhöfer, Claudia
Beitrag auf der GDCP-Jahrestagung 2020
In der Studie wurde ein theoretisch hergeleiteter Strukturvorschlag zur Modellnutzung im Chemieunterricht untersucht. Modelle wurden als epistemische Werkzeuge definiert, die situationsgebunden mit vier Komponenten (kleinste Sinneinheiten, Relationen, Operationen, formallogische Regeln) beschrieben werden können. Unter der Annahme, dass Modellnutzung als hypothetisch-deduktives Verfahren durchlaufen werden kann, wurden Multiple-Choice-Aufgaben konstruiert und von SchülerInnen der 10. Jahrgangsstufe (N = 524) an Berliner Gymnasien bearbeitet. Die übergreifende Hypothese lautet: Empirisch liegt 4-Dimensionalität im Sinne der vier Komponenten vor. Die Auswertung der Richtig-Falsch-Antworten erfolgte über verschiedene, multidimensionale IRT-Modelle, die aus der Theorie abgeleitet wurden. Bei einer Skalierung unter Within-Item-Dimensionality müssen die vier Dimensionen statistisch nicht zurückgewiesen werden und liefern gegenüber anderen, theoretisch plausiblen Strukturannahmen die beste Erklärung für die Daten. Strategien für die Absicherung des Modells gegen den Zufall sind ebenso Bestandteil der Darstellung, wie exemplarische und damit verbundene Validitätsüberlegungen. Die Gesamtstudie wird skizziert, es werden die latenten Korrelationen der Dimensionen mit Kovariablen (z. B. Lesefähigkeit) diskutiert und ein Ausblick auf Anschlussforschung gegeben.
Referenz:
Krumphals, Ingrid & Haagen-Schützenhöfer, Claudia (2021). Einsatz von Video-Vignetten zur Förderung der Diagnosekompetenz. In: S. Habig (Hrsg.), Naturwissenschaftlicher Unterricht und Lehrerbildung im Umbruch?. Gesellschaft für Didaktik der Chemie und Physik, Online Jahrestagung 2020. (S. 58). Universität Duisburg-Essen
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